„Die Serben sind reif für Europa“

Der österreichische Diplomat Wolfgang Petritsch über Vergangenheitsbewältigung am Balkan und den bevorstehenden Mladic-Prozess in Den Haag.

profil: 16 Jahre nach dem Völkermord von Srebrenica wurde nun der mutmaßliche Hauptverantwortliche für dieses Verbrechen, der Ex-General Ratko Mladic, gefasst. Wird damit endgültig ein Schlussstrich unter den Balkankrieg gezogen?
Petritsch: Das wird erst die Zukunft weisen. Ganz sicher ist die Festnahme von Mladic aber eine, wenn nicht die entscheidende Zäsur. Man muss das freilich in einem größeren Zusammenhang sehen. Wenige Tage vor seiner Gefangennahme entschuldigte sich das serbische Fernsehen bei all jenen, die es in den neunziger Jahren mit seinen Hasstiraden verletzt hatte – Hasstiraden, die wesentlich zum Krieg beitrugen. Das zeigt klar, dass es Belgrad nicht nur um eine juristische Aufarbeitung geht, sondern auch um eine gesellschaftliche. Dass diese beiden Ereignisse, die anscheinend nichts miteinander zu tun haben – die TV-Entschuldigung und die Festnahme von Mladic – zur selben Zeit passieren, deutet darauf hin, dass Serbien an einem Wendepunkt angelangt ist.

Bundesheer: 6700 Soldaten bei größter Übung des Jahres

1500 Räder-, 90 Ketten- und 50 Luftfahrzeuge kommen in Allentsteig zum Einsatz. Soldaten aus acht Nationen nehmen an der Übung teil. Die Kosten betragen 4,5 Millionen Euro.

Mit 6700 Soldaten, davon knapp 500 aus acht anderen Ländern, wird „European Advance 2010“ (EURAD 10) ab heute, Montag, bis 24. September die größte Bundesheerübung in diesem Jahr. Hauptschauplatz ist der

Türkei pocht auf Reisefreiheit

Serben, Montenegriner und Mazedonier brauchen kein Visum mehr für die EU. Albanien und Bosnien-Herzegowina bekommen die Reisefreiheit im Herbst. Jetzt fordert die türkische Regierung, mit den Balkanländern gleichgestellt zu werden. Ankara fordert, dass türkische Staatsbürger ohne teures Visum in die EU einreisen dürfen. Mehr unter … kurier.at