oeaab.fcg.goed-Blog


Bundesheer rüstet seine leichten Panzer nach

Schweres Gerät ist großteils schon verkauft oder verschrottet worden

Das Bundesheer rüstet seine Radpanzer um: Die in die Jahre gekommenen Mannschaftstransportpanzer Pandur erhalten moderne ferngesteuerte Waffenstationen, Lenkwaffen zur Panzerabwehr oder Schwenkflügelgitter, die gegen Demonstranten eingesetzt werden können.

Damit soll der leichte Panzer vor allem für internationale Aufgaben vorbereitet werden – konventionelle Bedrohungen des Bundesgebietes sieht Verteidigungsminister Norbert Darabos (im Einklang mit Analysen der deutschen Bundeswehr) in Mitteleuropa langfristig nicht.

Das hat den Minister dazu bewogen, einen Großteil des in den 1990er-Jahren beschafften „Panzerpakets“ ebenso wie die Artilleriewaffe M-109 zu verkaufen. Kern des Panzerpakets waren 114 schwere Kampfpanzer vom Typ Leopard-2, die damals von der niederländischen Armee verkauft und für den Einsatz im Bundesheer nachgerüstet wurden. 58 davon wurden inzwischen um 15 Millionen Euro an den Hersteller, Krauss-Maffei-Wegmann verkauft.

Schrott in spe

Die Saurer-Schützenpanzer – eine österreichische Eigenentwicklung aus den 1950er-Jahren, die bis 1968 von den Saurer-Werken gebaut wurde – sind allesamt zur Verschrottung vorgesehen. In der Vorwoche hat sich mit einem dieser Panzer ein schwerer, allerdings wahrscheinlich nicht konstruktionsbedingter Unfall ereignet. Im kommenden Jahr wird das endgültige Aus für den Saurer-SPz erwartet. Die in den 1970er- und 1980er-Jahren – mit dem Argument der Sicherung heimischer Arbeitsplätze – gekauften Jagdpanzer Kürassier landen ebenfalls auf dem Schrottplatz, für 80 (von insgesamt 158) M-109-Geschütze werden noch Käufer gesucht.

Unbestritten für die Zukunft sind nur zwei Panzermodelle: Vom unter dem Titel Ascod (Austrian-Spanish Co-operative Development) entwickelten und 1996 als Ulan ins Bundesheer übernommenen Infanteriepanzer gibt es 68 Stück, gleich viele gibt es vom kleineren Radpanzer Pandur.

Während es am Ulan nur kleine Modifikationen gegeben hat, wird der Pandur ständig nachgerüstet: Zunächst wurden die Sitze und der Gepäckstauraum umgebaut, um die Mannschaft besser vor Minen zu schützen. Zur Kampfwertsteigerung wurde eine neue Mehrfachwurfanlage, mit der sowohl Nebel- als auch Sprenggranaten für die Nahverteidigung verschossen werden können, installiert.

Die Beteiligung an den EU- Battlegroups brachte weitere Nachrüstungen: So wurde bei sechs Pandur-Panzern die rechte Sitzreihe ausgebaut, um in einem modularen System jeweils einen Panzerlenkwaffentrupp mitsamt der Lenkwaffe PAL-2000 („Bill“) und drei Lenkflugkörpern unterbringen zu können.

Blaulicht und Folgetonhorn

„Als weitere Ausstattungsvariante stehen vier Pandure für Militärpolizeieinheiten zur Verfügung. Diese MTPz wurden mit einem Schwenkflügelgitter zur Sperrung von Zutrittsmöglichkeiten von Menschenmassen ausgestattet. Weiters wurde eine Blaulichtanlage mit Folgetonhorn und eine Lautsprecheranlage angebracht. Drei dieser Pandure bewähren sich gerade im Einsatz im Rahmen der Multinational Specialized Unit im Kosovo“, berichtet Major Andreas Mesch in der vom gepanzerten Jägerbataillon 17 in Straß herausgegebenen Truppenzeitung Der Panther.

Die Gitter – zweieinhalb Meter hoch und sieben Meter breit – können bei Unruhen dazu verwendet werden, „um ein effizienteres Aufhalten und Ablenken von Demos unter höherem Schutz des eigenen Personals sicherzustellen“, wie das Verteidigungsministerium erläutert.

Die nächste Nachrüstung steht unmittelbar bevor: Für die bisher nur mit einem überschweren Maschinengewehr ausgestatteten Pandur wurde im Heereslogistikzentrum Graz in Zusammenarbeit mit der Erzeugerfirma eine Remote Controlled Weapon Station entwickelt. Nach Abnahme des Prototyps soll in Graz an insgesamt 20 Fahrzeugen diese Waffenstation aufgebaut.

Die ferngesteuerte Waffe kann vom Schützen hinter der relativ sicheren Panzerung bedient werden. Ein ähnliches System wurde für das „Light Multirole Vehicle“ von Iveco beschafft. Von diesen Fahrzeugen sind insgesamt 150 bestellt – die ersten 13 werden derzeit in Salzburg für die Verwendung bei der Truppe vorbereitet.

(Conrad Seidl, DER STANDARD, 13.7.2012)

Wissen: MTPz Pandur 

Der sechsrädrige Mannschaftstransportpanzer (MTPz) Pandur 6×6 wurde 1979 in Eigeninitiative von Steyr (SSF) entwickelt, das Bundesheer zeigte aber kaum Interesse an dem Gerät. Erst unter Verteidigungsminister Werner Fasslabend (1990-2000) sollte das Bundesheer ein umfangreiches Panzerpaket erhalten, darin waren bis zu 1000 Radpanzer vorgesehen. Tatsächlich wurden 1996 aber nur 68 Pandur-Panzer (und vier Sanitätspanzer) gekauft – für weitere Käufe fehlte das Geld.

(cs, DER STANDARD, 13.7.2012)

Bundesheer: Generäle befahlen Aus für Panzer und Kanonen

Beim Heer fürchtet man die Abschaffung der schweren Waffensysteme. Die FPÖ beruft den Nationalen Sicherheitsrat ein.

er Befehl des Streitkräfteführungskommandos in Graz mit der Geschäftszahl GZ S93718/11-SKFüKdo/J7/2012 hat es in sich: Es wird befohlen, dass für die Waffengattungen Artillerie, Fliegerabwehr und Kampfpanzer keine Soldaten mehr auszubilden sind. Des Weiteren wird angeordnet, dass Soldaten, die sich bereits in der Ausbildung befinden, auf andere Waffengattungen umzuschulen sind. Das würde die Abschaffung der wichtigsten Waffengattungen und damit auch einen Paradigmenwechsel bedeuten. Denn Verteidigungsminister Norbert Darabos hat immer beteuert, dass keine Waffengattung den Sparzwängen zum Opfer fällt.

Der Generalstab sieht sich aber am Ende der Einsparungsmöglichkeiten: Bis zum Jahr 2016 verliert das Heer 600 Millionen Euro. Intern werden deshalb sogar  Waffengattungen  infrage gestellt – etwa die kostspielige Fliegerabwehr. Von Minister Darabos erwarten  sich die Generäle aber keine Hilfe. Der hat ja verkündet, dass das  Sparpaket eine Chance sei, „Speck abzutragen und verkrustete Strukturen zu reformieren“.

 Verringerung

Auf KURIER-Anfrage erklärt Minister-Sprecher Stefan Hirsch, dass keine Abschaffung der schweren Waffen geplant sei. Es gehe nur um die Verringerung der Stückzahl. Denn laut Reformplan wolle das Heer in den kommenden Jahren  zwei Drittel seiner gepanzerten Fahrzeuge  verkaufen, verschrotten oder zur Gewinnung von Ersatzteilen verwenden. Mit dem Ausbildungsbefehl soll nur die „Überproduktion“ von Unteroffizieren vermieden werden.  Das glauben Koalitionspartner ÖVP, die FPÖ und die Bundesheergewerkschaft nicht. FPÖ-Wehrsprecher Peter Fichtenbauer hält fest, dass auch bei einer Reduzierung von Verbänden ein Nachzug von Personal nötig sei. Außerdem ist für Fichtenbauer nicht erklärbar, warum von dem Befehl auch die Fliegerabwehr betroffen ist. Dort gibt es keine Panzer.

Fichtenbauer: „Alles deutet auf eine völlige Beseitigung dieser Waffensysteme hin.“ Damit verliere das Heer seine Kernkompetenz, was schlichtweg verfassungswidrig sei. Am Donnerstag bringen FP-Chef Heinz-Christian Strache und Fichtenbauer den Antrag auf Einberufung des Nationalen Sicherheitsrates ein. Das kann sich auch ÖVP-Wehrsprecher Oswald Klikovits gut vorstellen: „Jetzt wird es langsam wirklich gefährlich.“ Klikovits befürchtet die Aufstellung eines leicht bewaffneten Berufsheeres durch die Hintertüre. Klikovits: „Wir fordern den Verteidigungsminister auf, umgehend in Gespräche mit den Parteien einzutreten.“

 Krisensitzung

Auch Wilhelm Waldner von der Bundesheergewerkschaft ist aufgebracht: „Das war eine Geheimaktion, die an der Personalvertretung vorbeigeschwindelt wurde. In einer Krisensitzung  beschlossen die Gewerkschafter, den Befehl „nicht zur Kenntnis zu nehmen“. Bei der Truppe wundert man sich über den Befehl gar nicht. In der Kaserne Wels verrotten bereits knapp 20 Leopard-Panzer.

kurier.at

Darabos steht vor Verkauf von 40 Leopard-Panzern

Die ausgemusterten „Leoparden“ dürften an den deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann gehen. „Es gibt gute Gespräche“, sagt dazu ein Ministeriumssprecher. Unterschrieben sei aber noch nichts.

Das österreichische Bundesheer steht vor einem Rüstungsdeal mit einem kolportierten Wert von 16 Millionen Euro: 40 kürzlich ausgemusterte Leopard-Panzer des Typs 2A4 sollen an den deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann verkauft werden. „Es gibt gute Gespräche“, erklärte dazu Ministeriumssprecher Michael Bauer am Montag. Unterschrieben sei aber noch nichts.

 Die „Kronen Zeitung“ zitierte in ihrer Montag-Ausgabe einen „hochrangigen Ministeriumsmitarbeiter“ mit den Worten: „Der Deal ist unter Dach und Fach.“ Für die Gebraucht-Panzer würden demnach pro Stück 400.000 Euro bezahlt. 1996 hatte Österreich für jeden der Kampfpanzer noch 1,3 Millionen Euro überweisen – damals „inklusive Munition, Ersatzteilen und Soldatenausbildung“, wie ein Ministeriumssprecher am Montag erklärte.

Auch Kanada soll Interesse an den ausgemusterten rot-weiß-roten Kampfpanzern gezeigt haben. Es habe sein Angebot aber wieder zurückgezogen, schreibt die „Krone“. Der deutsche Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann will die „Leoparden“ dem Bericht zufolge in Pionierpanzer umrüsten.

750 Heeres-Panzer kommen weg

Wie berichtet, plant SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos bis zum Jahr 2014 seine Garage auszumisten.750 der 1150 Heeres-Panzer kommen weg,darunter insgesamt 58 „Leoparden“. ÖVP-Wehrsprecher hatte vor allem den Verkauf der modernen Leopard-Panzer als „Verscherbelung“ und eine „für Österreichs Sicherheit schädliche und falsche Entscheidung“.

diepresse.com

Panzer: Heer in „gutem Gespräch“ mit Leopard-Abnehmer

Das Bundesheer hat einen Interessenten für seine 40 ausgemusterten Leopard-Panzer gefunden

Wien  – Das österreichische Bundesheer könnte 40 kürzlich ausgemusterte Leopard-Panzer an den deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann verkaufen. „Es gibt gute Gespräche, aber es wurde noch nichts (more…)

Bundesheer mistet Hälfte der Panzer aus

Darabos: Halber Panzer-Fuhrpark wird aufgelöst

Im kommenden Jahr werden 50 Prozent des Panzer-Fuhrparks des österreichischen Bundesheeres aufgelöst. Das berichtet die „Kronen Zeitung“ unter Berufung auf Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ). Dieser argumentiert, es sei durch Bedrohungsanalysen nachgewiesen, dass ein Panzerkrieg durch eine Invasion ausländischer (more…)

Heer übt, was es allein nicht mehr kann

6700 Soldaten, davon 480 aus acht ausländischen Armeen, üben derzeit in Niederösterreich das Einsatzszenario der Zukunft

Wien – Morgen, Mittwoch, wird Verteidigungminister Norbert Darabos einen Ausflug nach Allentsteig machen. Auf dem Truppenübungsplatz im Waldviertel wird er all das zu sehen bekommen, was das Bundesheer gerne können würde. Aber eben ohne fremde Unterstützung nicht kann.

(more…)

Darabos: Investitionen unter dem Motto: Alles für die Truppe

Verteidigungsminister übergibt Truppenfunksystem „CONRAD“ an die Truppe

Für Investitionen unter dem Motto „Alles für die Truppe – so wenig wie möglich in der Verwaltung“, sprach sich heute, Montag, Verteidigungsminister Norbert Darabos bei der Übergabe des Truppenfunksystems „CONRAD“ an die Truppe in der Bundesheer-Fernmeldetruppenschule Starhemberg Kaserne aus. Mit einem Volumen von 80 Millionen Euro gehöre (more…)

Spar-Budget: Panzer-Armee wird zum Geister-Trupp

SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos lässt die Hälfte aller rot-weiß-roten Panzer rosten. Abschaffen wolle er die Waffengattung wegen verfassungsrechtlicher Verpflichtungen nicht, „aber herunterfahren“.

Das Bundesheer könnte im Zuge der geplanten Einsparungen große Teile der Panzertruppe einmotten. Das (more…)

Darabos lässt Panzer einmotten

Weil ihm die Mittel zur Erreichung der angesetzten Ziele fehlen, lässt der Verteidigungsminister Teile (more…)