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derstandard.at: Othmar Commenda wird Generalstabschef

Bisheriger Stellvertreter folgt auf Entacher – Bair wird Stellvertreter

Wien – Generalleutnant Othmar Commenda folgt Edmund Entacher als Generalstabschef des österreichischen Bundesheeres nach. Das gab Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt. Commendas Stellvertreter wird Generalmajor Bernhard Bair, der zuletzt an der Spitze des Kommandos Einsatzunterstützung tätig war. Dass Commenda, der Entachers Stellvertreter war, in die höchste militärische Funktion aufsteigt, ist wenig überraschend. Der bald 59-jährige Oberösterreicher galt immer als Favorit.

Minister Klug bezeichnete den neuen „obersten Soldaten“ als „die ideale Besetzung“ und den Stellvertreter Bair als die „optimale Ergänzung“. Eine der ersten Aufgaben, die Commenda als neuer Generalstabschef angehen wird, ist die Reform des Grundwehrdienstes. Das sei nach der Pro-Wehrpflicht-Volksbefragung „eine Pflicht gegenüber der Bevölkerung“, so Commenda.

Commenda sieht „viele Möglichkeiten“ für Reformen

Commenda hat sich bei seiner Antrittspressekonferenz zuversichtlich gezeigt, dass eine Reform des Grundwehrdienstes möglich ist. „Es gibt viele viele Möglichkeiten“, so Commenda, der als einer der wenigen reformwilligen Spitzenkräfte im Bundesheer gilt. Ob er bei der Volksbefragung für die Wehrpflicht oder für ein Berufsheer gestimmt hat, wollte Commenda nicht verraten. Das sei „eine private Angelegenheit“.

Dass er sich in der Wehrpflicht-Debatte öffentlich nicht geäußert hat, begründete der General damit, dass es in solchen Situationen „gut“ sei, eine „neutrale Position einzunehmen“. Er akzeptiere „das Primat der Politik“, begründete Commenda die Tatsache, dass er unter Ministern aller Parteien Karriere gemacht hat.

Aufgabe ist Herausforderung

Commenda bezeichnete seine neue Aufgabe als „Herausforderung“. „Es ist doch sehr viel Verantwortung und Macht, die man bekommt.“ Für ihn sei es aber „kein Sprung ins kalte Wasser“, denn er sei seit 12 Jahren auf strategischer Ebene im Ministerium tätig (???!!!!), so der Offizier, der bisher stellvertretender Generalstabschef war.

Commenda und Bair sind nur zwei von zahlreichen weiteren Spitzenfunktionen, die beim Bundesheer neu bestellt werden. Insgesamt werden 22 Funktionsträger neu besetzt, sagte Klug, der diese aus über 200 Bewerbern aussuchen darf. Dafür müsse er rund 40 Hearings absolvieren, so der Minister. Dieses Prozedere soll in den nächsten drei Wochen abgeschlossen sein.

Von der neuen militärischen Spitze zeigte sich der Minister naturgemäß begeistert. Commenda sei in den letzten Jahren „in alle wesentlichen Grundsatzentscheidungen des Bundesheeres eingebunden gewesen“ und habe als Kabinettschef von Herbert Scheibner (F/B) auch „Erfahrungen im Ministerbüro“. Bair wiederum kenne als bisheriger Kommandant des Kommandos Einsatzunterstützung und „Truppenoffizier“ die Anliegen der Soldaten und habe als ehemaliger Militärattaché und Kommandant der EU-Militärmission in Bosnien-Herzegowina internationale Erfahrung. ( 22.5.2013)